Warum man Außenfarbe nicht innen streicht und umgekehrt
Wer nicht sehr häufig mit Pinsel und Farbe zu tun hat, mag sich vielleicht denken: Farbe ist Farbe! Aber dem ist nicht so, denn abgesehen davon, dass es einen Unterschied macht, ob man nun eine Holztür oder eine Innenwand streichen will, wird ganz generell auch zwischen Farben, Lacken und Lasuren für den Innen- und den Außenbereich unterschieden. Warum Sie Außenfarbe nicht in Innenräumen streichen sollten und umgekehrt, erklären wir hier:
Außenfarbe nur draußen einsetzen
Farben und Lasuren für den Außenbereich sind Sonne, Wind und Regen ausgesetzt und brauchen daher eine entsprechende Widerstandskraft. Deshalb haben sie auch andere Eigenschaften und Inhaltstoffe als Anstriche, die als Innenfarbe gekennzeichnet sind. Außerdem müssen gestrichene Flächen im Freien vor dem Bewuchs mit Moosen, Algen oder gar Pilzen geschützt werden. Dazu werden in aller Regel Biozide eingesetzt, die im Gegensatz zu früheren Jahren zwar heute eher ungiftig sind, aber bei Dauerkontakt mit diesen Farbschichten noch immer zu Allergien oder Hautirritationen führen können. Deshalb hat ein als Außenfarbe oder -lasur deklarierter Anstrich auch nichts auf Türen und Fenstern im Innenbereich und schon gar nicht auf Kinderspielzeug zu suchen. Auch Außenfarben mit dem „Blauen Engel“ sind davon nicht ausgenommen, weil das Gütezeichen vornehmlich die Lösemittel bewertet. Farben und Lasuren für den Außenbereich sind zudem im Besonderen auf die Komponenten Luft, Licht und Wärme angewiesen. Luft gibt es draußen mehr als genug, aber wenn Sie zum Beispiel Gartenmöbel aus Holz oder Balken für eine Fassade im Keller oder in der Garage schon mal „vorstreichen“ wollen, sollten Sie auf diese drei Faktoren besonders achten.
– Mangelt es an Licht, weil Sie nach dem Verlassen des Raums das Licht ausgemacht haben, trocknet die Farbe oder Lasur sehr viel langsamer.
– Fehlt es an Frischluft und Wärme dauert die Trocknung ebenfalls sehr viel länger.
Im Idealfall setzen Sie Außenfarbe also nur im Außenbereich ein – was auch für das Streichen an sich gilt.
Innenfarben untauglich für draußen
Anstriche, die für den Innenbereich deklariert sind, enthalten keine Biozide. Allerdings werden Farben auf Wasserbasis fast ausnahmslos Konservierungsstoffe beigemischt. Denn Wasser ist ein idealer Nährboden für Mikroorganismen. Fehlt das Konservierungsmittel, kann eine wasserbasierende Farbe oder Lasur bereits nach wenigen Wochen ab Produktion umkippen, was man deutlich am faulen Geruch in der Dose merken würde. Ähnlich wie Außenfarbe benötigen auch Innenfarben Sauerstoff und Wärme für die Trocknung. Deshalb sollten Sie drinnen möglichst immer bei Zimmertemperatur von zirka 20°C streichen. Ganz wichtig ist es, drei- bis viermal am Tag für einige Minuten kräftig zu lüften, um frischen Sauerstoff in den Raum zu lassen. Der Luftaustausch ist auch von Bedeutung, wenn Sie zum Beispiel die Wände streichen, damit das aus der frischen Farbe verdunstete Wasser nicht zu einer zu hohen Luftfeuchte im Raum führt, die wiederum die Trocknung und einen eventuell nötigen zweiten Anstrich verzögern würde. Licht steht dagegen bei der Trocknung von Innenfarben nicht so sehr im Vordergrund.
Fazit: Wenn Sie eine Innenfarbe, die per Definition keine Biozide enthalten darf, im Außenbereich benutzen, müssen Sie mit der Konsequenz leben, dass sich auf der Oberfläche rasch Moose, Algen und Pilze ansiedeln. Wenn Sie eine Außenfarbe aber im Innenbereich einsetzen, holen Sie sich zwangsläufig Biozide ins Haus! Es gibt allerdings eine Ausnahme: Wenn Sie keine Kontaktflächen streichen und sich an die drei Trocknungsfaktoren Licht, Luft und Wärme halten, kann Außenfarbe auch im Innenbereich gestrichen werden. Biozide sind in der Farbe gebunden, dunsten also nicht aus und können nur bei ständigem Hautkontakt zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Eine Farbe für drinnen und draußen
Unsere reine Leinölfarbe von Allbäck ist tatsächlich eine Farbe, die sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwendet werden kann. Während sie drinnen direkt aus der Dose aufgetragen werden kann, sollten ihr für Außenanstriche als Moos- und Algenhemmer fünf bis zehn Prozent Zinkweiß zugegeben werden.
Habe irrtümlicherweise eine Innenfarbe für Aussen gekauft.
Wenn ich jetzt eine Schicht Innenfarbe auf die Fassade streiche und dann darauf eine Aussenfarbe als 2. Schicht drauf tue, geht das ?…
Danke für Ihre Rückmeldung !
innenfarben werden im innenbereich angewendet, außenfarben im außenbereich.
da vor den anstrichen mit innenfarben ganz anders grundiert wird (im gegensatz zu den systematischen grundierungsschritten, bevor man eine außenfarbe in zwei deckanstrichen aufträgt), ist davon auszugehen, dass die anhaftung einer direkt auf holz gestrichenen innenfarbe dann nicht von dauer ist bzw. sein kann. diese wird sich zügig vom untergrund lösen. und alle weiteren, darauf folgenden, aufliegenden anstriche lösen sich dann gleich mit.
insofern, technisch betrachtet, können sie natürlich anstrich A auf anstrich B applizieren (solange die beiden produkte sich über die bindemittel auch ‚vertragen‘). lange freude an den anstrichen werden sie nicht haben. da bringt es dann auch nichts, dass die außenfarbe algi- und fungizid eingestellt ist und die obere schicht bildet.
also, gar keine empfehlung!
für weitere fragen zu unseren produkten melden sich sich gerne telefonisch +49 (0)40 54 80 12 20 oder per mail info@schwedischer-farbenhandel.de