Für außen oder innen?

Keine gute Idee: Außenfarbe für den Innenbereich – und umgekehrt!

Außenfarbe nicht innen verwenden

Außenfarbe für den Innenbereich? Das ist keine gute Idee! Foto: 123rf-ronstik/fotolia-Ingo Bartussek

 

Sie haben noch einige Liter einer hochwertigen Dispersionsfarbe für die Fassade im Keller stehen und überlegen jetzt, ob Sie die Farbe nicht für anstehende Renovierungsarbeiten im Innenbereich verwenden können? Das ist keine gute Idee! Ganz abgesehen davon, dass Innendispersionen deutlich günstiger sind, werden Fassadenfarben zumeist  fungizid und algizid eingestellt, damit sich unter Feuchtigkeitseinfluss keine Moose oder Pilze auf der Farbschicht entwickeln können.

Wenig Gemeinsamkeiten

Außenfarben haben mit Innenfarben eher wenig gemeinsam: Grundsätzlich unterscheiden sie sich durch unterschiedliche Zusammensetzungen – schließlich sind sie auch unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Weil als Innenfarbe deklarierte Farben keine Biozide enthalten dürfen, werden sie im Außenbereich durch den Bewuchs mit Mikroorganismen sehr schnell unansehnlich. Für einen langanhaltenden Holzschutz sind sie zudem völlig ungeeignet. Umgekehrt braucht man im Innenbereich, wo stets ein moderates, gleichmäßig trockenes Klima herrscht, keine Biozide. Auch wenn die bioziden Stoffe inzwischen als eher unbedenklich gelten, können sie dennoch – insbesondere bei Hautkontakt – allergische Reaktionen auslösen. In Bereichen mit generell hoher Luftfeuchtigkeit, wie etwa im Keller oder in Nasszellen, können Sie aber durchaus auch eine Außenfarbe verwenden, wenn ständige Hautkontakte ausgeschlossen sind.

Außenfarbe trocknet anders

Die Trocknung von Außenfarbe ist auf den Außenbereich abgestimmt und dabei spielt das Sonnenlicht eine wichtige Rolle. Wenn Sie also eine Farbe für den Außenbereich im Innenbereich verstreichen, erleben Sie mitunter sehr lange Trocknungsphasen. Denn fehlt das natürliche Tageslicht, verhalten sich Außenfarben anders und bleiben lange weich und feucht.

Ausnahmen von der Regel

Außenfarbe trocknet anders

Unsere reine Leinölfarbe ist gleichermaßen für drinnen und draußen geeignet. Foto: fotolia-Sir_Oliver

Es gibt aber auch Farben, die aufgrund ihrer Bindemittel eine derart harte und zugleich glatte Oberflächenstruktur aufweisen, dass auch ohne Biozide keine Mikroorganismen anhaften können. Das gilt zum Beispiel für unsere Lackfarben, 15, 30 und 80, die in Schweden häufig für den Anstrich von Fenstern genutzt werden – und zwar innen wie außen. Aber auch unsere reine Leinölfarbe von Allbäck, ist gleichermaßen für innen wie außen geeignet: Im Innenbereich direkt aus der Dose und im Außenbereich durch die Beimischung von etwas Zinkoxid,  ein biozides Pigment, das gegen Algen und Moose wirkt.

Fazit: Da die Verwendung einer Farbe in beiden Bereichen pauschal eher kaum möglich ist, sollten Sie beim Kauf immer darauf achten, ob es sich um eine Innen- oder Außenfarbe handelt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert