Hinter den Farbeimern

Von der Staatsoper zum Schwedischen Farbenhandel

Bis Ende 2019 war Nils noch Requisiteur an der Hamburgischen Staatsoper, doch dann erzählte ihm die Tante seiner Frau, dass im Schwedischen Farbenhandel ein Lagerleiter gesucht wird. Der gelernte Raumausstatter und Polsterer musste nicht lange überlegen und wechselte von „der Bühne“ „hinter die Farbeimer“. „Es war eine schöne Zeit an der Staatsoper“, sagt er, „doch ein geregeltes Familienleben ist mit den Spielzeiten an der Oper nur sehr schlecht zu vereinbaren“. Inzwischen kann er die Feierabende mit seiner Frau verbringen und seinen beiden noch kleinen Söhnen auch mal eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen.

Lagerleiter beim Schwedischen Farbenhandel

Neben dem Lager kümmert sich Nils auch um die studentischen Mitarbeitenden, mischt Farben, führt am Telefon Kundengespräche oder steht hinter dem Verkaufstresen. Foto: Jule Thumser

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nichts tun, kann er nicht

Neben dem Lager kümmert sich der 49-jährige auch um die studentischen Mitarbeitenden, die den Schwedischen Farbenhandel am Packtisch unterstützen, aber er mischt auch Farben, führt am Telefon Kundengespräche oder steht hinter dem Verkaufstresen, um Kundinnen und Kunden zu beraten. Nichts tun, kann er nicht und wenn irgendetwas Handwerkliches mit Metall, Holz oder Kunststoff zu erledigen ist, ist Nils zur Stelle. „Wir müssen hier alle an einem Strang ziehen und meine Devise lautet: ‚arbeite so, als wäre es Deine Firma‘. Das sehen auch meine Kolleginnen und Kollegen so. Läuft irgendwas nicht rund, setzen sich alle Beteiligten zusammen, besprechen die Probleme und wie man sie aus der Welt schaffen kann“. Besonders schätzt Nils die im Schwedischen Farbenhandel gelebte skandinavische Unternehmenskultur und das familiäre Klima: „Fällt die Kinderbetreuung oder der Hundesitter aus, sind die Kleinen im Unternehmen genauso willkommen wie die Vierbeiner“. Und wenn’s die Zeit erlaubt, steht Nils auch gerne mal am Grill und brutzelt Würstchen, Steaks und vegane Köstlichkeiten für alle, die Firmenchef Ulf Feuerstein spendiert hat. „Leider war in diesem Jahr aufgrund der hohen Auftragslage dafür noch keine Zeit“, bedauert er, „aber wir haben ja fast noch den ganzen Sommer vor uns!“

Malen und Streichen ist Frauensache

„Ähnlich wie bei Familie Feuerstein, wo meist Claudia zu Pinsel, Rolle und Farbeimer greift, ist es auch bei uns“, erzählt Nils. Nachdem er eine Sauna im Garten aufgebaut hatte, hat Ehefrau ….. das neue Schwitzbad fachmännisch mit der Silikonalkydfarbe Oden gestrichen. „Immerhin habe ich die Farbe mitgebracht“, sagt er, schmunzelt und ist schon wieder im Lager verschwunden.

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