Sonst nützt der beste Anstrich nichts
Sie haben vor einigen Jahren einen schönen Gartenpavillon oder ein Carport gebaut und nun rotten Ihnen die Pfosten von unten weg? Sie haben den neuen Autounterstand regelmäßig gestrichen, gebracht hat es aber nichts? Ein Problem das wir gut kennen und das weder im Holz selbst noch in der Farbe begründet ist. In solchen Fällen ist häufig bereits am Anfang etwas ganz und gar falsch gelaufen. Wahrscheinlich haben Sie nicht an den konstruktiven Holzschutz gedacht und die Pfosten ohne Pfostenhülsen oder Stützenschuhe im Boden verankert.
Konstruktiver Holzschutz = Wetter- und Bewitterungsschutz
Der konstruktive Holzschutz hat das Ziel, den direkten Kontakt von Holz mit dem Erdreich zu vermeiden, Regen, Schnee und Hagel so weit wie möglich von Holzteilen – wie Fenster, Türen und Fassaden – fernzuhalten und für ein schnelles Ablaufen des Wassers zu sorgen. Viele Holzteile lassen sich bereits durch konstruktive Maßnahmen vor dauerhafter Feuchte schützen:
– Für Holzfenster, Holzfassaden und andere Holzkonstruktionen sind Vordächer, Überdachungen und große Dachüberstände der beste Schutz gegen Bewitterung.
– Im Sockelbereich sind Holzfassade besonders anfällig für Schäden. Achten Sie deshalb auf einen Abstand von zehn bis 20 Zentimetern zum Erdboden, denn im Erdreich leben zahlreiche Mikroorganismen, die das Holz in kurzer Zeit zersetzen können.
– Abgeschrägte Kanten sorgen an freistehenden Pfosten für einen schnellen Regenabfluss oder Sie nutzen gleich dekorative Schutzkappen, um das Eindringen von Feuchtigkeit über die Stirnfläche zu verhindern.
– Pfostenträger, -hülsen oder Stützenschuhe schützen Zaunpfähle und Pfosten vor Verrottung durch Mikroorganismen und Feuchtigkeit im Erdreich.
– Rahmenhölzer sollten so verbaut werden, dass am unteren Rahmenholz die Feder und am oberen die Nut sitzt, damit auch hier das Wasser ungehindert ablaufen kann.
– Bringen Sie Holzabdeckungen niemals gerade, sondern immer mit genügend Gefälle an, damit Regen-, Tropf- oder Tauwasser schnell und leicht abfließen kann.
Konstruktiver Holzschutz lohnt sich!
Entsprechend der DIN 68 800 ist dem konstruktiven Holzschutz der Vorzug vor chemischen Mitteln zu geben. Allerdings machen konstruktive Maßnahmen ein Bauwerk häufig um bis zu ein Drittel teurer. Doch dieser zusätzliche Aufwand lohnt sich, weil sich die Renovierungsintervalle verlängern und Bauschäden durch vermoderte Holzteile deutlich reduzieren. Der Pflegeaufwand zum Beispiel für die Fassade oder einen Holzzaun wird darüber hinaus vor allem von der Holzart, dem Standort und den verwendeten Anstrichmitteln bestimmt.
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