Clever Renovieren – Wohngifte vermeiden
Rund ein Drittel aller Deutschen renovieren selbst. Dabei stehen Frauen den Männern in nichts nach, denn knapp die Hälfte der Hobby-Maler ist weiblich. Und wer beim Renovieren selbst Hand anlegt, spart nicht nur Geld, er hat auch Einfluss auf das eingesetzte Material. So läuft man nicht Gefahr, mit Farben und Lacken unbeabsichtigt Schadstoffe ins Haus zu holen. Da wir den größten Teil unseres Lebens in geschlossenen Räumen verbringen, können Wohngifte schon in geringen Konzentrationen die Gesundheit spürbar beeinträchtigen.
Allergien auf Raumluftbelastungen auf dem Vormarsch
Immer mehr Menschen reagieren mit Allergien auf Raumluftbelastungen durch Renovierungsmaterialien. Von der EU wurde daher der Einsatz von Lösemitteln mit flüchtigen organischen Verbindungen (VOC), die auch im Verdacht stehen krebsauslösenden zu sein, in Lacken und Farben stark reglementiert. Seither sind wasserlösliche Anstriche auf dem Vormarsch, die bei Allergikern und empfindlichen Personen zu ähnlich gravierenden Problemen führen können. Verantwortlich für Symptome wie Ein- und Durchschlafstörungen, nächtliches Schwitzen oder Augen- und Schleimhautreizungen sind die Konservierungsstoffe, ohne die kaum eine wasserbasierte Farbe auskommt. Denn Wasser ist ein hervorragender Nährboden für Mikroorganismen, die die Anstrichmittel ungehemmt zum Kippen bringen und damit unbrauchbar machen könnten. Bei der Herstellung wasserbasierter Farben, Lacken und Lasuren kommen zudem häufig Acryl oder Acrylat zum Einsatz. Bei der Herstellung dieser erdölbasierten Stoffe können nicht nur Umweltgifte freigesetzt werden, mit Acrylfarben gestrichene Gegenstände dürfen auch nur als Sondermüll entsorgt werden.
Alternative Schwedenfarben
Die Schweden setzen aus Überzeugung auf ölhaltige Lacke und Farben, die auf dem deutschen Markt in den letzten Jahren immer weiter von den wasserbasierten Acrylanstrichen verdrängt wurden. Es klingt zwar unglaublich, aber wasserlösliche Farben sind fast ausnahmslos weniger ökologisch als lösemittelhaltige Farben. Zudem bringen ölhaltige Anstrichmittel wie etwa Leinölfarbe oder biologische Dispersionsfarben deutlich bessere Ergebnisse und unterschreiten heutzutage allemal die strengen Richtlinien der EU in Bezug auf die VOC-Grenzwerte. Ist die Farbe nach ein bis zwei Tagen erst einmal völlig durchgetrocknet, sind auch Lösungsmittel wie Terpentinersatz komplett verdunstet – und auf der Wand oder dem Holz verbleibt ein Anstrichmittel, das das Wohnklima nicht mehr belasten kann.
Tipp: Bis die Farbe komplett getrocknet ist, können Sie etwaige gesundheitliche Beeinträchtigungen durch regelmäßigem Stoßlüften beziehungsweise zwei- bis dreimal Durchzug am Tag vermeiden.
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