Das Holz der Blutkiefer überzeugt durch einen warmen Rotton.
Denkt man über Schweden, fallen einem automatisch viele typische Besonderheiten des Landes ein: Das Möbelhaus IKEA, Automarken wie Volvo und Saab, blauer Himmel, klares Wasser, Midsommer, Lucia, das Königshaus und die vielen roten Holzhäuser, die das Landschaftsbild prägen. Wir Deutschen nennen diesen Farbton Schwedenrot. Bis zum Mittelalter sprachen man auch von Ochsenblutrot. Doch was hat ein Ochse, beziehungsweise dessen Blut, mit einer Holzfarbe zu tun? Wir klären auf:
Kraftmaschine der Wikinger
Zu Zeiten der Wikinger war der Ochse ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens. Er war die Kraftmaschine, wenn es um schwere Lasten ging, diente zu Festlichkeiten aber auch als Gaumenschmaus. Nachhaltig, wie die Wikinger lebten, wurde nach der Schlachtung alles verarbeitet, auch das Blut. Blutsuppe, Blutpudding oder Blutwurst sind bis heute bekannt und ihre Zubereitung hat sich bis heute nur unwesentlich verändert.
Die Sache mit der Blutkiefer
Überschüssiges Blut, das nicht mehr verarbeitet werden konnte, goss man in den Wald. Eines Tages entdeckte man beim Fällen einer Kiefer, dass der Stamm im Inneren rötlich verfärbt war. Zunächst nahm man an, dass der Baum von einem Parasiten geschädigt worden war. Diese naheliegende Vermutung hielt jedoch nicht lange stand, denn man erinnerte sich daran, Ochsenblut just in der Nähe dieses Baumes verklappt zu haben. Der warme Rotton des Holzes gefiel den Menschen und auch in anderen Siedlungen stieg die Nachfrage. Fortan kultivierten die Wikinger Kiefernsprösslinge, die mit Ochsenblut gegossen wurden. Schnell entwickelte sich ein reger Handel und immer mehr Blutkiefern wurden gezüchtet, geerntet, zugeschnitten und verkauft.
Der Untergang der Wikinger
Durch die steigende Nachfrage nach dem Holz der Blutkiefer, entstand eine für damalige Verhältnisse gigantische Produktion roter Kiefern – was gleichzeitig zum Untergang der Wikinger in ihrer uns bekannten Form führte: Aus Kriegern und Plünderern, die nebenbei mit Robbenfellen und -fleisch handelten, wurden sesshafte Waldbauern und Händler für ochsenblutrotes Kiefernholz. Das Verfahren ist bis heute einzigartig, weil es nicht überall funktioniert. Vor rund 400 Jahren versuchten sich auch die Chinesen an einem Plagiat, das jedoch einen Blaustich im roten Holz hervorbrachte. Dieser Blaustich mochte sicherlich ganz hübsch gewesen sein, doch er sorgte für ein Ausbleichen in der Sonne. Damit war das Holz bestenfalls zweite oder dritte Wahl auf dem Markt. Das Geheimnis der Blutkiefer liegt offensichtlich an den natürlichen Bodenverhältnissen, den heimischen Kiefern und den schwedischen Ochsen.
Wer sich jetzt fragt, was mit Pferdeblut passiert wäre: Ein Farbton ähnlich der Rosskastanie …
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