Wenn die Dose nicht aufgeht

So geht’s: Lack- und Farbdosen öffnen

So geht’s: Lack- und Farbdosen öffnen

Beim Öffnen von Farbdosen ist die Hebelkraft entscheidend. Foto: 123rf-citadelle

 

Ist Ihnen das auch schon passiert? Die neu gekaufte Farbdose aus Blech lässt sich nicht öffnen. Obwohl Sie den Deckel bereits rundherum mit einem Schraubendreher angehebelt haben, scheint es, als würde jemand den Deckel von innen festhalten. Bevor Sie zur Zange greifen oder gar ein Loch in den Deckel bohren, um an die Farbe heranzukommen, lesen Sie unsere Tipps zum Farbdosen öffnen:

Unterdruck in der Lackdose

In Farbdosen kann sich bisweilen ein Unterdruck entwickeln. Häufig resultiert dieser aus Temperaturschwankungen beim Abfüllen der Farbe. Sind Lack oder Farbe zum Beispiel beim Abfüllen etwas wärmer und kühlen dann in der Dose ab, kann sich die Flüssigmasse verdichten, es kommt zum Unterdruck und der Deckel sitzt wie festgeschweißt.

Widerspenstige Farbdosen öffnen – so geht‘s

Wenn Sie es mit so einer Dose zu tun haben, hilft nur ein breiter – also ein wirklich breiter -Schraubendreher. Denn je breiter, desto besser wirkt die Hebelkraft auf den Deckel! Führt auch das beim ersten Ansetzen nicht zum Erfolg, muss ein zweiter Schraubendreher mit entsprechender Breite her.  Nun setzen Sie beide Werkzeuge an einer anderen Stelle des Deckels nebeneinander mit einem kleinen Abstand von wenigen Millimetern an. Liegt die Ansatzfläche beider Schrauendreher inklusive Abstand bei 20 bis 25 Millimetern, gibt jeder Deckel auf!

Mit diesem Öffner lassen sich auch widerspenstige Farbdosen öffnen

Mit diesem Öffner lassen sich auch widerspenstige Farbdosen öffnen.

Tipp: Wenn Sie häufiger mit Pinsel und Farbe arbeiten, kann sich ein professioneller Farbdosenöffner als hilfreich erweisen. Mit ihm lassen sich problemlos alle Farbdosen öffnen – ohne, dass es zu Schäden am Deckel oder am Dosenrand kommt. Sollte es mit diesem Spezialwerkzeug auch einmal schwierig werden, weil die Farbdose unter extremem Unterdruck steht, hilft in Ausnahmefällen ein Schraubendreher als Unterstützung.

Gebrauchte Farbdosen öffnen

Wesentlich häufiger kommt es beim Öffnen von Farbdosen zu Problemen, wenn diese bereits mehrmals geöffnet und wieder verschlossen wurden. Das liegt dann aber an einem durch Farbe verklebten Deckelrand. Das lässt sich allerdings leicht vermeiden, wenn Sie sowohl den Dosen- als auch den Deckelrand vor dem Verschließen sorgfältig säubern. Für wasserbasierende Farben reicht ein feuchtes Tuch und für Farbe mit Lösemitteln sollte der Lappen mit Terpentinersatz befeuchtet werden. Wie Sie die Farben anschließend richtig lagern, erklären wir hier.

Farbeimer aus Kunststoff öffnen

Farbeimer und -dosen aus Kunststoff lassen sich meist einfacher öffnen. Entweder befindet sich am Kunststoffdeckel eine Sollbruchstelle, an der ein Stück Plastik aus dem Deckelrand heraus gebrochen wird, und die dann wie ein Griff verwendet werden kann. Oder der Plastikdeckel wölbt sich weit über den Dosenrand, so dass sich die Deckelkante ringsherum hochbiegen lässt und der Deckel einfach abgehoben werden kann.

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Thumser

Wenn es warm wird, erwärmt sich auch der Inhalt einer Dose. Die meisten Farben enthalten Lösemittel, die u.a. bei Wärme aus der Farbmasse ausdunsten. Wenn das Lösemittel – Wasser oder Terpentinersatz – aus der Farbe ausdunstet, jedoch die Dose nicht verlassen kann, drückt es danach am Deckel. Nach diesem Prinzip funktioniert (in etwa) ein Dampfkessel.
Aus diesem Grund soll man Farben auch nicht in der Wärme, sondern bei Raumtemperatur (wasserbasierende Farben sogar frostfrei) lagern.

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