Decke streichen – so geht’s

So gelingt der Deckenanstrich mit überschaubarem Aufwand

Decke streichen - so geht's

Eine Teleskopstange erspart langes Über-Kopf-Arbeiten.. Fotos: fotolia-Ingo Bartussek

Auch wenn es im Baumarkt nicht so scheinen mag, Farben sind relativ beratungsintensive Produkte. Denn wenn’s richtig gut werden soll, reicht nicht „Farbe drauf und gut ist“!  Deshalb verbringt das Team vom Schwedischen Farbenhandel auch einen Großteil seiner Zeit mit Beratung.  Dabei kommt es manchmal auch zu Missverständnissen, die hin und wieder sogar einer gewissen Komik nicht entbehren. So meinte vor kurzem ein Kunde auf die Frage, ob er deckend streichen wolle: „Nein, die Decke streichen will ich nicht!“ Wobei wir schon beim Thema wären: Decke streichen ist nicht jedermanns Sache und viele Heimwerker scheuen davor zurück. Doch mit unseren Tipps gelingt auch der Deckenanstrich ohne Streifen und allzu großen Aufwand:

Gute Vorarbeit ist das A und O

Wie bei den Wänden ist die gute Vorarbeit die „halbe Miete“:

  • – Bereits gestrichene Decken müssen Sie zunächst gründlich von Schmutz, Fett und Spinnweben befreien.
  • – Bei tapezierten Decken sollten Sie prüfen, ob die Tapete noch überall – auch in den Ecken – fest verklebt ist.
  • – Prüfen Sie mit einem nassen Schwamm, aus welcher Art Farbe der Altanstrich besteht. So würden sich zum Beispiel Leimbinder- oder Kalkfarben auflösen. Diese können aber nicht einfach übergestrichen werden, sondern müssen zunächst mit einer Sperrfarbe gebunden werden. Alternativ können Sie auch die Dispersionsfarbe Linus verwenden, die direkt auf Leimbinder- oder Kalkfarbe gestrichen werden kann.
  • – Für Decken, die durch Ruß oder Nikotin verschmutzt sind oder feuchte Flecken aufweisen, sollten Sie ebenfalls eine Sperrfarbe auftragen.
  • – Verputzte Decken benötigen vor dem eigentlichen Anstrich einen Tiefengrund, um loses Material zu binden und die Diffussionsfähigkeit der Decke zu verbessern.
  • – Gleichen Sie Unebenheiten mit Spachtelmasse aus, die Sie nach der Trocknung eben schleifen müssen. Nicht vergessen, den Schleifstaub zu entfernen!

Tipp: Aus der Dispersionsfarbe Linus und Bimssteinmehl können Sie sich schnell und einfach selbst eine biologische Spachtelmasse anrühren, mit der sich kleinere Putzschäden ausbessern lassen.

Decke streifenfrei streichen

Decke streichen Tipps

Streichen Sie die Decke möglichst immer in einem Rutsch.

Die Decke wird immer als erstes gestrichen, auch wenn die Wände denselben Anstrich erhalten sollen:

  • – Wenn die Wände einen anderen Farbton erhalten sollen, muss der Bereich zwischen Wand und Decke für eine saubere Kante mit Malerkrepp abgeklebt werden. Übrigens: Das Kreppband sollten Sie sofort nach dem Streichen wieder entfernen, sonst wird die Kante unsauber!
  • – Beginnen Sie mit einem Pinsel in den Ecken und Kanten.
  • – Danach kommt die Rolle zum Einsatz. Eine Teleskopstange erspart das lange Über-Kopf-Arbeiten.
  • – Streichen Sie immer mit dem Lichteinfall vom Fenster in Richtung Zimmer.
  • – Nehmen Sie reichlich Farbe auf die Farbrolle. So vermeiden Sie, dass durch ungleichmäßigen Druck Streifen entstehen.
  • – Streichen Sie die ganze Decke möglichst in einem Rutsch und vermeiden Sie Doppelschichten.

Um scheckige Stellen zu vermeiden, lassen sich unsere Farben nach dem ersten Auftragen leicht nachverteilen. Dazu wird die Rolle mit gleichmäßiger Geschwindigkeit und gleichmäßigem Druck durch die noch feuchte Farbe gezogen.

Decke streichen mit Schwedenfarben

Wand- und Deckenfarben aus Skandinavien verfügen über eine wesentlich höhere Pigmentierung als Farben aus deutscher Produktion. Das ist noch ein Erbe der Nachkriegszeit, in der Farben aus Mangel an Rohstoffen deutlich dünner produziert wurden. Weil sich der Markt an diese Konsistenz gewöhnt hat, hat sich seither nicht viel verändert. Aber auch bei der Wahl der Bindemittel und der Art der Pigmente sind die Skandinavier wesentlich anspruchsvoller. Das lässt sich leicht an der Abriebfestigkeit erkennen, die in so genannten Abriebzyklen gemessen wird.  So liegt die Abriebfestigkeit sehr hochwertiger Wand- und Deckenfarben in Deutschland bei <500 Abriebzyklen (man muss 500-mal reiben, bis die Farbe abgerieben ist). Unsere einfachste Wand- und Deckenfarbe Scalamatt hat aber schon 1.000 Abriebzyklen, die Dispersionsfarbe Innevägg 07 bietet 5.000 und Älva sogar 15.000 Abriebzyklen. Selbst unsere Biofarbe Linus  bewegt sich bei etwa 3.000 Abriebzyklen und ist damit den handelsüblichen Farben weit überlegen.

10 Comments

Gretl Hendricks

Ich wusste noch gar nicht, dass es sein kann, dann man alte Wände erst mit einer Sperrfarbe behandeln muss. Bei uns im Büro stehen bald Malerarbeiten an. Ich hoffe alles geht schnell und ich kann mich bald in meinem neuen gelben Büro wohlfühlen.

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Antonio

Gut, dass Sie erwähnen, dass man die Ecken gut prüfen soll. An manch einer Stelle ist die Tapete gefährdet, ab zu gehen. Das war bei mir auch so. Nun habe ich für die Decken einen Maler engagiert. Vielleicht muss sogar neu tapeziert werden.

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Daniel Beier

Wir renovieren gerade unsere Wohnung und wollen auch neue Farbe an den Wänden haben. Allerdings ist die Beschaffenheit der meisten Wände nicht so besonders. Darum lassen wir uns auf jeden Fall von einem Maler beraten, damit auch alles akkurat wird.

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Lisa

Vielen lieben Dank für Ihre Tips.
Sie sind sehr hilfreich.
In Ihrem Artikel schreiben Sie folgenden Satz:
„Streichen Sie immer mit dem Lichteinfall vom Fenster in Richtung Zimmer.“
Aber auf Ihrem ersten Foto oben streicht der junge Mann von Wand zu Wand und nicht mit dem Lichteinfall.
Was ist jetzt richtig?
Haben Sie auch einen Bericht wie man Tapezierte Wände behandelt die Schimmel haben?

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Gustaf Schubert

Wir möchten unsere Wohnzimmerdecke streichen. Interessant war hier zu lesen, dass man eine Sperrfarbe für Fleckenreiche, oder Nikotin verdreckte Decken benutzen sollte. Ich werde mir einen Maler aussuchen, der mir dabei behilflich sein kann.

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Tommy Neumann

Unsere Decke im Flur muss gestrichen werden. Schön hier zu lesen, dass man beim Streichen mit der Farbrolle auf einen gleichmäßigen Druck achten sollte. Wir werden einen Malerfachbetrieb für weitere Hilfe kontaktieren.

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Ada

Das ist genau das, was ich brauche. Mit diesen Informationen über den Deckenanstrich kann ich loslegen! Vielen Dank, dass Sie diesen Artikel geteilt haben.

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Lisa

Vielen lieben Dank für Ihre Tips.
Sie sind sehr hilfreich.
In Ihrem Artikel schreiben Sie folgenden Satz:
„Streichen Sie immer mit dem Lichteinfall vom Fenster in Richtung Zimmer.“
Aber auf Ihrem ersten Foto oben streicht der junge Mann von Wand zu Wand und nicht mit dem Lichteinfall.
Was ist jetzt richtig?
Haben Sie auch einen Bericht wie man Tapezierte Wände behandelt die Schimmel haben?

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Thumser

Liebe Lisa, so aufmerksame Leserinnen haben wir selten. Es ist leider nicht immer leicht, ein passendes Foto in einem Stock zu finden. Von daher verlassen Sie sich bitte lieber auf unsere Texte. Wegen des Schimmels an tapezierten Wänden, wenden Sie sich bitte telefonisch an einen unserer Berater oder Beraterinnen: 040 54 80 12 20. Von ihnen werden Sie garantiert die richtigen Tipps bekommen.

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Nils E.

Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Decke streichen. Gut zu wissen, dass das Malerband direkt nach dem Streichen entfernt werden muss. Ich habe bisher immer gewartet. bis die Farbe trocken war. Ich werde mir Hilfe von einem Maler holen.

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