Farbgestaltung: matt oder glänzend?

Glanzgrade von Lacken bestimmen den Farbeindruck

Farbgestaltung mit Lack

Für den Farbeindruck ist nicht allein der Farbton entscheidend, mindestens ebenso wichtig ist der Glanzgrad der Farbe. Foto: fotolia-ajlatan

 

Spätestens nachdem Sie sich für einen Farbton entschieden haben, stellt sich die Frage: matt oder glänzend?  Denn bei der Farbgestaltung ist nicht allein der Farbton entscheidend, mindestens ebenso wichtig für den Farbeindruck ist der Glanzgrad einer Farbe. Denn je glänzender eine Oberfläche ist, umso mehr Tiefe bekommt der Farbton.

Die Glanzgrade von Farben und Lacken

Bei Lacken für Holz und Metall im Innen- und Außenbereich werden die Glanzstufen eingeteilt in:

– hochglänzend

– glänzend

– halbglänzend

– halbmatt

– matt

Wand- und Deckenfarben können bedingt durch die Beschaffenheit des Untergrundes (Putz, Tapete) keine hochglänzenden Flächen ergeben. Allerdings lässt sich mit einigen scheuerbeständigen Dispersionsfarben eine relativ glänzende Farbgestaltung erzielen.

Farbgestaltung: Glanzlack vs. Mattlack

Von glänzenden Oberflächen werden Lichtstrahlen im selben Winkel zurückgeworfen, in dem sie auftreffen. Dabei ist die Wahrnehmung des Glanzes umso ausgeprägter, je gerichteter das Licht reflektiert wird. Weil matte Oberflächen mikroskopisch kleine Unebenheiten aufweisen, werden die einfallenden Lichtstrahlen gestreut, so dass die Oberfläche visuell matt wahrgenommen wird. Auf glänzenden Oberflächen wird der Kontrast zwischen hellen und dunkleren Bereichen stärker wahrgenommen, so dass hochglänzend gestrichene Objekte sehr plastisch und lebendig wirken. Allerdings sind Unebenheiten, mögliche Staubeinschlüsse, Fingerabdrücke und Reinigungsspuren auf hochglänzenden Flächen wesentlich deutlicher zu erkennen, als auf matten, die wiederum stellenweise zum speckig werden oder Aufglänzen durch die Reinigung neigen können.

Ursprünglich waren alle Lacke glänzen

Ursprünglich erzielte man mit Lacken immer glänzende Oberflächen. Das liegt an den Bindemitteln, die – egal ob Öl, Alkyd, Acryl oder Acrylat – von Haus aus Glanz mitbringen. Wurde eine matte Farbgestaltung gewünscht, mussten die Flächen nach dem Aushärten seidenmatt bis matt geschliffen werden. Aus dieser Zeit stammt auch der Begriff „Schleiflack“. Heute werden bei der Herstellung von Mattlacken neben Pigmenten auch Füllstoffe zugegeben. Das kann bei sehr matten Farben zu einem  Ungleichverhältnis von Bindemitteln und Füllstoffen führen, so dass die Farbe an Abriebfestigkeit verliert und leichter Schmutz annimmt.

Unser Tipp: Verwenden Sie daher für Möbel, Handläufe oder Fußböden besser keine stumpfmatten Farben.

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