Wie Nutzholz heute hergestellt wird und was das für uns bedeutet?
Wussten Sie eigentlich, dass Bäume früher fast ausschließlich im Winter – und häufig nur bei Vollmond – gefällt wurden? Das hatte ganz handfeste Gründe, die nicht nur für eine längere Lebensdauer des Holzes sorgten. Da sich die Bäume im Winter in der Saftruhe befinden, stecken sämtliche Säfte, die sie zum Leben brauchen, in den Wurzeln. Die Bäume ließen sich deshalb auch leichter transportieren, weil sie weniger wogen als die Bäume, die in vollem Saft stehen.
Holzeinschlag nach alter Überlieferung
Nach alter Überlieferung wurden die Bäume so geschlagen, dass sie mit den Wipfeln bergab lagen. Auch Äste und Zweige wurden nicht sofort entfernt, sondern frühestens nach acht Wochen. Denn auch gefällte Baum leiten die letzten Säfte in die Wipfel, so dass die Stämme nach dem Entasten schon relativ trocken waren. Erst im Frühling begann man dann damit, die Stämme im Sägewerk zuzuschneiden und anschließend für zwei bis drei Jahre zu lagern. Während der Lagerung konnte das Holz nach und nach seine Restfeuchte abgeben, wobei holzschützende Enzyme gegen Parasiten, Fäulnis oder Pilze im Holz verblieben. Das führte dazu, dass das zugeschnittene Holz auch nach einer solch langen Lagerung noch absolut eben und grade war.
Mondgeschlagenes Holz
Auch heute wird gelegentlich in Ausschreibungen noch mondgeschlagenes Holz verlangt. Einige wenige holzverarbeitende Betriebe in Österreich und im Süden Deutschlands haben sich auf die Ernte und Verarbeitung des so genannten Mondholzes spezialisiert. Es ist deutlich teurer als Holz aus herkömmlichem Einschlag, so dass es für den Bau von Garten- oder Wohnhäusern nahezu unerschwinglich geworden ist und vornehmlich für den Möbelbau Verwendung findet. Das Institut für Forstbenutzung und forstliche Arbeitswissenschaft in Freiburg/Schweiz bestätigt mondgeschlagenem Holz signifikant bessere Eigenschaften als herkömmlich geschlagenem Holz.
Nutzholz wird heute auch im Sommer gefällt
Heutzutage wird Nutzholz auch im Sommer geschlagen, wenn die Bäume voll im Saft stehen und die Stämme geradezu „pitschnass“ sind. Deshalb kommt es gleich nach dem Zuschnitt in Trockenkammern, wo ihm unter hohen Temperaturen die Restfeuchte entzogen wird. Das allerdings kann zu Spannungen im Holz und häufig auch zu einem Feuchtigkeitsstau direkt unter der Holzoberfläche führen. Das Feuchtemessgerät misst aber tiefer im Inneren des Holzes, wo es trockener zu sein scheint.
Die Folgen der technischen Trocknung
Trotz dieser technischen Trocknung, raten wir dringend davon ab, neues Holz sofort zu streichen, weil
– in den ersten Wochen nach der Montage noch Restfeuchte entweicht.
– sich das Holz – insbesondere gehobeltes Holz – anfangs noch an der Oberfläche öffnet, so dass der erste Grundierer später besser und tiefer ins Holz einziehen kann. Dabei nimmt das Grundieröl dem technisch getrockneten Holz auch einiges der inneren Spannung ab.
– weil sich technisch getrocknetes Holz nach der Montage noch etwas setzt, so dass es zu kleineren Haarrissen kommen kann. Streicht man zu früh, haben diese Risse negative Auswirkungen auf die Farbschicht.
Ein toller Beitrag zur Holzgewinnung! Interessant, dass mondgeschlagenes Holz bessere Eigenschaften als herkömmlich geschlagenes Holz hat. Ich habe nicht gewusst, dass Bäume früher nur im Winter beim Vollmond gefällt wurden. Mein Bekannter ist Forstarbeiter und sagt, dass er das ganze Jahr beschäftigt ist.
Interessant, das bei Vollmond geschlagenes Holz so viel teurer ist. Die lange Lagerungszeit macht heute sicher auch keiner mehr, oder? Es wäre mal interessant zu erfahren, was andere Spezialisten für Schnittholz zu den alten Traditionen sagen.
Das Thema laubschnittholz interessiert mich schon seit Längerem. Ich bin immer auf der Suche nach neuen und interessanten Artikeln und Blogs zu diesem Thema. Es ist super, dass ich diesen Blog gefunden habe. Hier findet man echt viele hilfreiche Informationen.
Supper beitrag
Echt!