Schwedischer Nationalfeiertag am 6. Juni
In Schweden wird gerne gefeiert und dafür gibt es eine Menge Anlässe. Neben dem Tjugondedag jul (20. Weihnachtstag) am 13. Januar, dem traditionellen Midsommarfest (Mitsommerfest) am 21. Juni, dem Kräftskiva (Krebsessen) im August und dem Luciafest, dem Tag der Lichterkönigin am 13. Dezember, wird am 6. Juni der schwedische Nationalfeiertag begangen.
Seit 2005 gesetzlicher Feiertag
Viele Schweden nennen den schwedischen Nationalfeiertag nach wie vor Svenska flaggans dag (Flaggentag), denn bis 1983 wurde er nur zu Ehren der schwedischen Fahne gefeiert. Seither ist der 6. Juni aber Nationalfeiertag und seit 2005, nachdem sich der schwedische Reichstag, Arbeitgeber und Gewerkschaften darauf verständigt hatten, den freien Pfingstmontag zugunsten des Nationalfeiertags zu streichen, auch ein gesetzlicher Feiertag. Aber wie eh und je wird das schwedische Königreich an diesem Tag in ein Meer aus Blau und Gelb getaucht und überall an Häusern und in den Straßen die schwedische Flagge gehisst. Punkt acht läuten in den meisten Städten die Kirchenglocken und es gibt vielerorts Umzüge in traditioneller Kleidung. Und in zahlreichen Gemeinden, werden Neubürger, die erst kürzlich die schwedische Staatsbürgerschaft erhalten haben, mit einer kleinen Zeremonie als „neue Schweden“ willkommen geheißen.
Schwedischer Nationalfeiertag – das Wetter war Schuld
Fragt man die Schweden, warum der Nationalfeiertag am 6. Juni gefeiert wird, hat nicht gleich jeder eine Antwort parat. Häufig hört man, dass es irgendetwas mit der Krönung Gustav Vasas am 6. Juni 1523 zu tun haben müsse, der die Schweden seinerzeit in die Unabhängigkeit von Dänemark geführt hatte. Allerdings galt im 16. Jahrhundert in Schweden noch der julianische Kalender, so dass das Datum nicht unbedingt stimmen muss. Aber es gibt noch eine weitere Erklärung, worauf das Datum zurückzuführen ist: Überlieferungen zufolge war der Sommer 1893 einer dieser besonders verregneten schwedischen Sommer und der Gründer des Freilichtmuseums Skansen in Stockholm, Artur Hazelius, hatte ein Frühlingsfest zu organisieren, bei dem herausragende Stockholmer Persönlichkeiten über König Gustav Vasa und die schwedische Verfassung sprechen sollten. Angeblich soll der 6. Juni der einzige Tag gewesen sein, an dem es nicht regnete, so dass besonders viele Bürger das Fest an diesem Tag besuchten. Hazelius protokollierte damals, dass im Skansen der 6. Juni als vaterländischer Gedenktag eingeführt wurde und in Zukunft als schwedischer Nationaltag gefeiert werde. Es dauerte nur drei Jahre, bis unzählige Schulkinder mit kleinen blau-gelben Flaggen zu den Feierlichkeiten am 6. Juni in den Skansen kamen und schon ein Jahr später gab es auch die ersten Trachtenumzüge. 1916 wurde der 6. Juni zum offiziellen „Tag der schwedischen Flagge“, bis er 1983 durch den schwedischen Reichstag zum Nationaltag wurde. Bis heute wird auch in Gamla Stan, dem alten Stadtkern von Stockholm, am Königlichen Schloss gefeiert. Dazu eröffnen Kronprinzessin Victoria und ihr Mann Prinz Daniel die Veranstaltung „Offenes Schloss“ mit Paraden, Musik und freiem Eintritt zu den Ausstellungen und Museen im Schloss.
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