Holzfassade: behandeln oder nicht?

Die Holzarten spielen eine entscheidende Rolle

Holzarten und ihr Schutz

Die jeweilige Holzart hat nicht nur entscheidenden Einfluss auf das Erscheinungsbild, sondern auch auf die Oberflächenbehandlung. Foto: 123rf-Kurhan

 

Ob Sie ein Wohn- oder ein Gartenhaus aus Holz bauen wollen, die Wahl der Holzart hat nicht nur entscheidenden Einfluss auf das Erscheinungsbild, sondern auch auf die Oberflächenbehandlung. Ein ganz klassischer Holzbaustoff ist Kiefer, Fichte oder Tanne. Diese rasch wachsenden Weichhölzer sind zu moderaten Preisen zu bekommen. Härtere und robustere Holzarten – wie Douglasie, heimische oder sibirische Lärche – sind zwar etwas teurer, eignen sich dafür aber auch für naturbelassene Holzfassaden. Ein sofortiges Streichen mit Farbe ist nicht nur nicht erforderlich, es wäre auch nicht sinnvoll.

Weichhölzer brauchen Schutz vor Wind und Wetter

Die Hölzer von Kiefer, Fichte oder Tanne sind relativ empfindlich und sollten daher Wind und Wetter nicht allzu lange ungeschützt ausgesetzt werden. Sind die Oberflächen gehobelt, ist es zwar ratsam, das Holz einige Tage bis Wochen dem Wetter auszusetzen, bevor man mit der Grundierung und dem anschließenden Farbanstrich beginnt, aber auch nicht sehr viel länger. Bei Holzarten wie Douglasie oder Lärche ist es dagegen enorm wichtig, dass das Holz bereits Verwitterungsspuren in Form leichter Vergrauung erfahren hat, ehe man mit den Streicharbeiten beginnt. Das kann mehrere Monate dauern, bei Sibirischer Lärche ist sogar von Jahren die Rede. Das liegt an der höheren Dichte dieser Holzarten. In das frische Holz können Grundierung und Farbe nur äußerst schlecht eindringen, so dass sie wie eine Art Film auf der Oberfläche liegen bleiben. Wenn sich dann das Holz durch Witterungseinflüsse bewegt, kann es zu Spannungsrissen oder Abplatzern kommen. Hat das Holz aber schon Sonne und Regen im Wechsel erlebt, konnte die Restfeuchte aus dem Holz entweichen. Gleichzeitig  sorgt die Witterung dafür, dass gehobelte, glatte Oberflächen leicht angeraut werden, so dass flüssige Stoffe wie Grundierung und Farbe besser anhaften können.

Grundieren ist das A und O

Holzarten entscheiden über Renovierungsintervalle

In Skandinavien wird beim Bau von Holzhäusern vorrangig sägeraues Holz verwendet. Foto: Schwedischer Farbenhandel

Da harte Nadelhölzer wie Lärche oder Douglasie Harze enthalten, die austreten können, sind diffusionsoffene Anstriche wie etwa Acrylfarben gänzlich ungeeignet. Denn diffusionsoffene Farben transportieren zunächst immer Wasserdampf in das Holz hinein. Diese Feuchtigkeit tritt bei Wärme wieder aus dem Holz heraus und nimmt dabei gelöste Stoffe aus dem Holz mit an die Oberfläche. Wenn Sie eine diffusionsofffene Farbe direkt und ohne die richtige Grundierung auf diese Hölzer streichen, müssen Sie später mit Flecken in der Farbschicht rechnen, die sich nur durch Überstreichen entfernen lassen.

Haltbar und robust

Wegen ihrer sehr robusten Eigenschaften ist die sibirische Lärche in letzter Zeit auch hierzulande immer populärer geworden. Sofern es sich dabei um zertifiziertes Holz und nicht um illegale Wildeinschläge handelt,  können Sie davon ausgehen, dass die Bäume erst nach rund 100 Jahren gefällt wurden. Die sibirische Lärche wächst nämlich auf Permafrostboden und ist entsprechend langsam im Wuchs. Das erkennt man auch an den sehr dicht beieinanderliegenden Jahresringen. Aufgrund des langesamen Wachstums, nimmt das Holz selbst dann keinen Schaden, wenn es jahrzehntelang ohne Anstrich bleibt. Allerdings neigt diese Holzart unter dem Einfluss von UV-Strahlung dazu, unansehnlich schwärzlich zu werden, so dass dann doch ein Anstrich aus dekorativen Gründen erforderlich werden könnte.

Übrigens: In Skandinavien wird für Fassaden vorrangig sägeraues Holz verwendet. Dabei handelt es sich um den ersten Schnitt im Sägewerk, wenn der Stamm in Bretter zerteilt wird. Die Oberfläche splittert stark und sollte daher nur mit geeigneten Schutzhandschuhen angefasst werden. Sägeraue Oberflächen sind aber optimal für jede Art von Farbe, weil sie darauf besser greift, so dass Anstriche wesentlich länger intakt bleiben. Da in Deutschland vor allem gehobeltes Holz nachgefragt wird, ist sägeraues Holz hierzulande sehr schwer zu bekommen.

3 Comments

Jazmin

Ziel des Projekts ist die Auswahl und langfristige genetische Sicherung besonders vitaler, leistungsstarker und qualitativ hochwertiger Bäume der Baumarten: Kiefer, Lärche, Fichte, Eiche, Berg-Ahorn und Douglasie.

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